Hungersnot: Grüne beantragen Sondersitzung des Entwicklungsausschusses

Angesichts der enttäuschenden Reaktion der Bundesregierung auf die katastrophale Hungersnot am Horn von Afrika, erklärt Thilo Hoppe, Sprecher für Welternährung:

Wir haben eine Sondersitzung des  Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AwZ) des Deutschen Bundestages zur aktuellen humanitären Lage am Horn von Afrika beantragt. Die bisherigen Reaktionen der Bundesregierung sind angesichts der dramatischen Situation von mehr als 12 Millionen hungernden Menschen in Ostafrika unbefriedigend.

Die Menschen leiden unter der schwersten Dürre seit 60 Jahren. Brunnen versiegen, das Vieh stirbt weg und Tausende fliehen jeden Tag aus Somalia in die Nachbarländer Kenia und Äthiopien. Viele sterben während des mühsamen Marschs oder kurz nach Ankunft in den Flüchtlingslagern. Laut UN-Angaben sind 500.000 Kinder akut vom Hungerstod bedroht.

Die Bundesregierung hat bisher nur zusätzliche sechs Millionen Euro Hilfe zur Bewältigung der aktuellen Krise zugesagt. Dies ist  - angesichts des Bedarfs der UN-Hilfsorganisationen von über einer Milliarde Euro und im Vergleich mit anderen Gebern - ein sehr geringer Betrag. So hat beispielsweise die britische Regierung knapp 60 Millionen Euro zusätzliche Mittel versprochen. In der Sondersitzung des AwZ wollen wir uns über die Lage vor Ort informieren und die Bunderegierung dazu anhalten, Verantwortung zu übernehmen und ihre Hilfe deutlich aufzustocken.