Hoppe übt Kritik an Management von VW: "Falsches Modellangebot"/Nein zur 42-Stunden-Woche (regional)

"Fehler der VW-Konzernleitung dürfen nicht auf die Arbeitnehmerschaft abgewälzt werden." Dies erklärte Thilo Hoppe, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Aurich-Emden.

Viele Probleme bei VW hätten weniger mit hohen Lohnkosten, sondern eher mit einem falschen Modellangebot zu tun. Statt konsequent auf schadstoffarme Autos mit geringem Verbrauch zu setzen, habe VW überflüssige Luxuslimousinen wie den Phaeton oder jetzt sogar – passend zum hohen Ölpreis – einen 1005 PS starken Bugatti auf den Markt gebracht, der auf 100 Kilometer 25 Liter Benzin verbrauche. Den an der technischen Hochschule Aachen entwickelten Benzin sparenden Hybridmotor hätten nicht deutsche Automobilhersteller, sondern Toyota erfolgreich eingesetzt. Und auch beim Dieselrußpartikel-Filter führen VW und die anderen deutschen Automobilhersteller der französischen Konkurrenz hinterher.

Wirklich zukunftsfähig seien jedoch nur die Automobilhersteller, die auf schadstoff- und verbrauchsarme Fahrzeuge setzten, erklärte Hoppe. Notfalls müsste die Politik mit gesetzlichen Vorgaben nachhelfen – z. B. durch die Ablösung der Kfz-Steuer durch eine CO2-Steuer und die Einstufung der Fahrzeuge in Verbrauchsklassen.

Eine Absage erteilte Hoppe auch den Überlegungen der VW-Konzernleitung, Personal abzubauen, auf eine Veränderung der Verträge der Beschäftigten zu setzen und dabei die Einführung der 42-Stunden-Woche anzustreben. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit sei es grundverkehrt, die Wochenarbeitszeit zu erhöhen. Stattdessen gelte es, die vorhandene Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Um Arbeitsplätze zu sichern, sollte eher auf eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit bei anteiligem Lohnverzicht gesetzt werden. Hoppe rief das Management und den Betriebsrat auf, kreative Lösungen anzustreben, die das VW-Werk in Emden und die dort vorhandenen Arbeitsplätze sichern.