Globalisierung braucht ökologische und soziale Leitplanken

Zur Veröffentlichung des Weltsozialberichtes der Vereinten Nationen erklärt Thilo Hoppe, entwicklungspolitischer Sprecher:

Der jetzt veröffentlichte Weltsozialbericht der Vereinten Nationen macht sehr deutlich, dass die Globalisierung von krasser wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit begleitet wird. Die Kluft zwischen den reichsten und ärmsten Ländern der Welt hat sich in den letzten zehn Jahren weiter vergrößert. Auch in den meisten Ländern, die beeindruckende Wachstumsraten vorweisen können, hat sich die Ungleichheit verschärft. Zugenommen hat die Zahl der Menschen, die zwar Arbeit haben, aber nur so wenig verdienen, dass nicht mehr als ein Dollar pro Tag und Familienmitglied zur Verfügung steht. Weltweit gehören etwa ein Viertel aller Arbeitenden zur Gruppe der "working poor", die sich mit Hungerlöhnen begnügen muss.

Der Weltsozialbereicht der Vereinten Nationen widerspricht all denjenigen, die eine neoliberale Ideologie vertreten und der Meinung sind "der Markt wird's schon richten". Die Herausforderung besteht darin, die globalisierte Wirtschaft mit starken ökologischen und sozialen Leitplanken zu versehen.

Wir stimmen Kofi Annan zu, der angesichts des neuen Weltsozialberichts die reichen Nationen aufgerufen hat, die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit zu erhöhen und einen gerechteren Welthandel zuzulassen. Die Entwicklungs- und Schwellenländer stehen in der Pflicht, durch Korruptionsbekämpfung, die Einführung eines solidarischen Steuersystems und einer an der Armutsbekämpfung orientierten Wirtschafts- und Sozialpolitik die extremen Ungleichheiten innerhalb ihrer Gesellschaften zu überwinden.