Den Opfern der Flutkatastrophe helfen und in ein Frühwarnsystem investieren

Zu den Folgen der Flutkatastrophe in Südasien erklärt Thilo Hoppe, entwicklungspolitischer Sprecher:

 Die gewaltige Flutkatastrophe in Südasien stellt die humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik auch in Deutschland vor eine neue Herausforderung. Wir begrüßen sehr, dass prompt reagiert wurde und verschiedene Rettungsteams und Hundestaffeln aus Deutschland ins Katastrophengebiet geflogen wurden.

Außerdem sind Experten der deutschen GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit), die schon seit längerer Zeit in Sri Lanka tätig sind, um dort die Trinkwasserversorgung zu verbessern, angewiesen worden, an Nothilfemaßnahmen mitzuwirken. Dort, wo effektiv geholfen werden kann, werden auch schnell und unbürokratisch die notwendigen Gelder aus dem Bundeshaushalt zu Verfügung gestellt werden. Bei dem ganzen Ausmaß der Zerstörung werden aber staatliche Hilfsgelder nicht ausreichen, so dass Spenden aus der Bevölkerung notwendig sind.

Nach Auslaufen der Soforthilfe muss geprüft werden, ob in der Entwicklungszusammenarbeit mit den betroffenen Ländern andere Prioritäten gesetzt und gegebenenfalls die finanzielle und technische Unterstützung intensiviert und ausgebaut werden muss. In der ersten Hälfte des neuen Jahres stehen Regierungsverhandlungen mit Sri Lanka an, das von der Flutkatastrophe am schwersten betroffen ist.

Die südasiatischen Länder müssen dem Katastrophenschutz größere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Die internationale Gemeinschaft sollte ihnen finanzielle und technische Unterstützung beim Aufbau eines Seebeben- und Flutwellen-Frühwarnsystems anbieten - so wie es bereits für den Küstenschutz der USA und Japans installiert ist. Ein Frühwarnsystem macht aber nur dann Sinn, wenn es auch einen funktionierenden Zivilschutz gibt, der in der Lage ist, die Bevölkerung aus den gefährdeten Küstenregionen innerhalb von zwei bis drei Stunden zu evakuieren. Auch dafür sollte Entwicklungszusammenarbeit angeboten werden.