Brot-für-die-Welt-Aktion: Weltwirtschaft braucht "Spielregeln"

Zur 47. Aktion "Brot für die Welt", die am heutigen 1. Advent in Herrnhut eröffnet wurde, erklärt Thilo Hoppe, designierter Vorsitzender des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Das Motto der diesjährigen Brot-für-die-Welt-Aktion der Evangelischen Kirche in Deutschland, "Gottes Spielregeln für eine gerechte Welt", weist nicht nur auf die Zehn Gebote des Alten und das Liebesgebot des Neuen Testaments hin - es hat im Vorfeld der großen Welthandelskonferenz in Hongkong auch eine enorme Aktualität.

Der Welthandel wird gegenwärtig vor allem vom Gesetz des Stärkeren bestimmt. Schwächere geraten bei diesem freien Spiel der Kräfte immer mehr unter die Räder. Gemeinsam mit den Kirchen und dem Dachverband der Nichtregierungsorganisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe (VENRO) setzen wir uns für stärkere ökologische und soziale Leitplanken in der Weltwirtschaft, für eine Globalisierung mit menschlichem Antlitz ein.

Die "Spielregeln" der Weltwirtschaftsorganisation (WTO) müssen so verändert werden, dass sie Bemühungen zur Überwindung von Hunger und Armut sowie zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und der biologischen Vielfalt nicht konterkarieren.

Zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung muss auch das neue Agrarabkommen der WTO beitragen, in dem es besonders den ärmsten Ländern bessere Möglichkeiten gibt, ihre Landwirtschaft vor Dumping-Importen zu schützen.