Auch Hoppe für Umbenennung der Von-Lettow-Vorbeck-Kaserne

Der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt den Vorstoß der Leeraner Grünen, die sich für eine Umbenennung der Lettow-Vorbeck-Kaserne einsetzen.

Hoppe, der auch entwicklungspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass gerade in diesem Jahr anlässlich des 100. Jahrestages der blutigen Niederschlagung des Herrero-Aufstandes sowohl in Namibia als auch in Deutschland mehrere Gedenkveranstaltungen und Kongresse stattfinden werden, die der Geschichtsaufarbeitung dienen.

In diesem Zusammenhang werde es vermehrt Aufrufe geben, sich auch den finstersten Kapiteln deutscher Kolonialgeschichte zu stellen und daraus, sowohl was die Benennung von Straßen als auch von Kasernen anbelangt, Konsequenzen zu ziehen

Unter Historikern sei es inzwischen nahezu unstrittig, dass die Niederschlagung des Herrero-Aufstandes durch General von Trotha und dessen Adjudanten von Lettow-Vorbeck als Völkermord zu bewerten sei. Die Abdrängung der geschlagenen Herreros in die Wüste hätte erklärtermaßen ihrer Ausrottung dienen sollen. Rund 75 Prozent der Herreros sind damals ums Leben gekommen.

Auf dem damaligen Schlachtfeld am Waterberg soll neben einer Gedenkstätte in diesem Jahr auch der Grundstein für ein Begegnungszentrum gelegt werden, in dem in deutsch-namibianischer Kooperation Geschichtsbewältigung und Versöhnungsarbeit geleistet werden soll.

All diese förderungswürdigen Bemühungen werden erschwert, wenn in Deutschland keine Bereitschaft gezeigt wird, sich der Vergangenheit zu stellen und auch in Bezug auf die Traditionspflege daraus Konsequenzen zu ziehen, erklärte Hoppe.

Der Auricher Grüne, der auch stellvertretendes Mitglied des Verteidigungsausschusses ist, appelliert an die Bundeswehr, sich selbst aktiv für eine Umbenennung der Von-Lettow-Vorbeck-Kaserne einzusetzen. Schließlich leiste die Bundeswehr mittlerweile in  Friedenseinsätzen in Afrika eine international anerkannt gute Arbeit, die dem Geist der damaligen „Schutztruppe“ in Südwestafrika diametral entgegengesetzt sei.