Armutsbekämpfung: Investition in die Zukunft
Anlässlich der Vorstellung der Empfehlungen des UNO-Millenniumsprojektes (Jeffrey Sachs-Bericht) erklärt Thilo Hoppe, entwicklungspolitischer Sprecher:
Die Millenniumsziele der Armuts- und Hungerbekämpfung können bis 2015 erreicht werden. Dafür muss in den Entwicklungsländern mehr in den Auf- und Ausbau von sozialen Sicherungssystemen, in Infrastruktur und Wirtschaft investiert werden. Staatliches Handeln muss effizienter werden, um den wirksamen Einsatz von zusätzlichen Finanzmitteln für die Armutsbekämpfung zu gewährleisten. Die Industrieländer müssen ihre Beiträge im Rahmen einer globalen Partnerschaft für Entwicklung kurzfristig verdoppeln und den armen Ländern mehr Marktzugang und gerechtere Handelsbeziehungen anbieten.
Entwicklungsländer können aber nur dann vom Handel profitieren, wenn die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung steht. Straßen, Häfen, Krankenhäuser und Schulen sind nötig.
Vom UNO-Millenniumsprojekt, einer unabhängigen Kommission, die UNO-Generalsekretär Kofi Annan zuarbeitet, werden in dem Bericht "Investitionen in die Entwicklung - Ein Plan, um die Millennium-Entwicklungsziele zu erreichen" gezielte Investitionen empfohlen, um arme Gemeinschaften weniger anfällig für Naturkatastrophen, Krankheiten und Hunger zu machen. Die Bekämpfung von Armut ist dabei auch in unserem eigenen Sicherheitsinteresse und die Förderung von Entwicklung im eigenen Wirtschaftsinteresse.
Die Millenniumsziele sind bis 2015 erreichbar: Sollte die Bewältigung globaler Herausforderung wie Armutsbekämpfung und Umweltschutz scheitern, dann wird es vor allem am fehlenden Geld liegen. Deshalb ist auch Deutschland aufgefordert im Konzert der reichen Nationen mehr zu tun. Dass in der deutschen Bevölkerung eine Bereitschaft dazu besteht, haben die großzügigen Hilfeleistungen anlässlich der verheerenden Flutkatastrophe in Südasien gezeigt.