Hoppe: Kohle und Atom in die Vergangenheit verbannen

Erfreut über die Entscheidung von EON, vorerst kein neues Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven zu bauen, zeigt sich der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen). Nach Emden und Dörpen sei nun das dritte Kohlekraftwerksprojekt in der Region vom Tisch.

Dies sei eine gute Nachricht für das Klima und die Lebensbedingungen im Nordwesten, erklärte der Abgeordnete in einer Pressemitteilung. Nun komme es darauf an, gemeinsam mit der niederländischen Umweltschutzbewegung auch die Pläne für den Bau von Kohlekraftwerken in Eemshaven zu Fall zu bringen. Hoppe kündigte an, in den Niederlanden Gespräche mit verschiedenen Entscheidungsträgern, Umweltschützern und Pressevertretern zu führen und dafür zu werben, auch dort nicht mehr auf die Kohleverstromung zu setzen.

"Die Kohleverstromung ist die mit Abstand dreckigste und umweltschädlichste Art der Energiegewinnung", meint Hoppe. Und da der Wind meistens von Westen her käme, würden all die giftigen Feinstäube von Eemshaven auf die ostfriesische Halbinsel rüberwehen. Besonders schwer würde die Insel Borkum betroffen sein.

Hoppe fordert die ostfriesischen Kommunalparlamente auf, noch viel vehementer als bisher in den Niederlanden vorstellig zu werden und gegen die Kohlekraftwerkspläne zu protestieren. Hierzulande würde ein Kohlekraftwerksprojekt nach dem anderen kippen – sowohl wegen der Bürgerproteste aber auch aus ökonomischen Erwägungen, weil sich die Kohleverstromung aufgrund der Verteuerung der CO2-Emmissionsrechte schon bald nicht mehr rechnen würde. Hoppe hofft, dass sich diese Erkenntnis auch in den Niederlanden durchsetzen werde.

Drei von vier großen wissenschaftlichen Untersuchungen hätten ergeben, dass in der Energieversorgung in Deutschland und den Niederlanden sowohl auf Atomkraftwerke als auch auf den Neubau von Kohlekraftwerken verzichtet werden könne, erklärte Hoppe. Lediglich ein von RWE, Vattenfall, EON und EnBW in Auftrag gegebenes Gutachten konstruiere eine so genannte Stromlücke, berücksichtige dabei allerdings überhaupt keine Energieeinsparungspotenziale und ginge von der pessimistischsten Prognose bezüglich des Ausbaus der Erneuerbaren Energien aus. Während diese Auftragsarbeit Interessen geleitet sei ginge die große Mehrheit der unabhängigen Wissenschaftler davon aus, dass die Energieversorgung hauptsächlich durch die Erneuerbaren Energien sichergestellt werden könne. Für eine Übergangszeit seien noch Gaskraftwerke nötig.