Grüne: Bürger sollen über „Greetland“ entscheiden

Hoppe+Endelmann_Greetland400

Die Grünen schlagen vor, zum umstrittenen Greetland-Projekt in der Krummhörn eine Bürgerbefragung durchzuführen. In einer gemeinsamen Presseerklärung vertreten der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe und Thomas Endelmann von den Grünen in der Krummhörn die Meinung, dass ein Großprojekt wie der 1100-Betten-Ferienpark „Greetland“ nicht durchgedrückt werden dürfe ohne vorher die Bevölkerung zu fragen.

Es reiche bei einem Vorhaben dieser Größenordnung nicht aus, die Pläne auszulegen und Gelegenheit zu geben, Bedenken und Widersprüche schriftlich einzureichen. Investitionen, die das Landschaftsbild sowie das soziale Gefüge und die Lebensqualität in einer Gemeinde nachhaltig verändern können, sollten nur dann getätigt werden dürfen, wenn die Mehrheit der Bevölkerung damit einverstanden sei, meinen Endelmann und Hoppe.

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Foto von links: Thilo Hoppe, MdB und Thomas Endelmann, Bündnis 90/ Die Grünen in der Krummhörn. Bezüglich des geplanten Ferienparks vor den Toren von Greetsiel sei offenkundig, dass das Projekt höchst umstritten sei. Eine Bürgerinitiative habe bereits Tausende von Protestunterschriften gesammelt während die Mehrheit im Rat bisher mehr Chancen als Risiken sehe und sich von dem Vorhaben des Investors zusätzliche Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen erhoffe.

„Doch was die Mehrheit der Bevölkerung von dem Vorhaben hält, weiß keiner genau“, erklären Endelmann und Hoppe und sind der Ansicht, dass nichts näher läge, als die Einwohner in der Krummhörn zu fragen. Dabei müsste eine sauberes Verfahren gewählt werden, dem sowohl die Befürworter als auch die Gegner des Greetland-Projekts vertrauen könnten. Zur Demokratie gehöre dann auch, das Ergebnis zu respektieren.

Die beiden Grünen fordern den Rat auf, nicht bereits im Oktober über den Bebauungsplan abzustimmen, sondern zunächst eine Bürgerbefragung in die Wege zu leiten.

Sie verweisen darauf, dass andere Gemeinden bei Investitionen dieser Größenordnung und Tragweite die Bevölkerung gefragt und auf diese Weise zur Befriedung beigetragen hätten. „Auch beim umstrittenen Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 wird jetzt versucht, eine Art Volksentscheid herbeizuführen“, erklären Hoppe und Endelmann. Solche Elemente direkter Demokratie könnten der Politikverdrossenheit entgegenwirken und dem Eindruck vieler Bürger – „die da oben machen doch was sie wollen“ - die Erfahrung entgegensetzen „Wir werden gefragt und entscheiden mit!“