Erzeugergemeinschaft „Auricher Eier“ jetzt nicht im Regen stehen lassen

Hof Auricher-Eier

Aurich/Ogenbargen. Die Unternehmensphilosophie und Grundstruktur der bereits 1994 vom inzwischen verstorbenen Bäckermeister Ubbo Lorenz initiierten Erzeugergemeinschaft „Auricher Eier“ ist nach Ansicht des Auricher Bundestagsabgeordneten Thilo Hoppe nach wie vor zukunftsweisend.

Statt auf Agrarfabriken wird auf kleinere bäuerliche Betriebe in Familienbesitz und auf artgerechte Tierhaltung gesetzt. Dass ausgerechnet auf zwei zu dieser Erzeugergemeinschaft gehörenden Höfe PCB-Belastungen bei Eiern aufgetreten sind, nennt Hoppe „besonders tragisch“. Am Mittwoch besuchte der Abgeordnete den Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft, Günter Posselt, in Ogenbargen sowie einen von der PCB-Belastung betroffenen Hof in Sandhorst.

Bevor nicht eindeutig geklärt sei, woher die PCB-Belastung komme, könne auch noch nicht zielführend über Konsequenzen geredet werden, erklärte Hoppe in einer Presseerklärung. Klar sei nur, dass die Zusammenarbeit zwischen denen für die Lebensmittelsicherheit zuständigen Behörden verbessert werden müsse.

Sollte den betroffenen Betrieben – zwei Höfen, die zur Erzeugergemeinschaft „Auricher Eiern“ gehören sowie einem Biohof in Großefehn – kein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden, müsste über Hilfsmaßnahmen nachgedacht werden. „Die betroffenen Betriebe und die Erzeugergemeinschaft dürfen dann nicht im Regen stehengelassen werden“, so Hoppe.

Im parlamentarischen Verfahren befindet sich zur Zeit noch ein Antrag der grünen Landtagsfraktion, die Futtermittelindustrie zur Einrichtung eines Hilfsfonds zu veranlassen, aus denen Landwirte, die ohne ihr Wissen verunreinigtes Futter erhalten haben, Entschädigungen bekommen können. Doch ob die PCB-Belastung der Eier aus dem Landkreis Aurich aus dem Futter, aus dem Boden, aus dem Betrieb oder aus der Luft komme, ist zur Zeit noch nicht geklärt.

Nach Auswertung aller Untersuchungsergebnisse müsse sich auch die Politik damit auseinandersetzen, wie die Lebensmittelsicherheit verbessert und Hilfsmaßnahmen für betroffene unschuldige Landwirte geschaffen werden könnten, erklärte der Auricher Abgeordnete.